Die kommenden Wochen und Monate sind für viele Kinder und Jugendliche
entscheidend für den Rest ihres Lebens.
Die Lehrpersonen haben den Auftrag, die Laufbahnentscheide für die Uebertritte zu
treffen.
Im Laufe der Gespräche fragen sich viele Eltern, ob Ihr Kind
– sehr häufig sind es Jungen – „dumm“ sei oder eben noch "normal“! Was viele
Eltern bis jetzt nur dachten, wird zunehmend salonfähig. Die Befürchtung, dass
wir im heutigen System eine „Mädchenschule“ haben und vor allem die Jungen
untergehen, wird von Fachleuten zunehmend bestätigt sowie in den Medien diskutiert.
Man denke zum Beispiel an die Erkenntnisse von Prof. Remo H. Largo (Interview „Das
Magazin“ 05/2008).
Zusätzlich muss man sich fragen, ob es sinnvoll ist, diese
Promotionsentscheide Monate vor dem eigentlichen Uebertritt zu fällen. Ein
sechsjähriges Kind wird sich zwischen heute und dem Eintritt in die erste
Klasse im August mit Sicherheit noch weiter entwickeln. Man sollte sich
fragen, ob diejenigen Personen, welche die Einschulungstests sichten, in der Lage
sind, diese Bewertung mit dem entsprechenden Zeithorizont vor Augen zu machen.
Als Psychologin, Lehrerin und vor allem Mutter habe ich in
diesem Gebiet viele Erfahrungen sammeln können und als ehemaliges Mitglied in
Schulbehörden kenne ich die Situation aus allen Blickwinkeln.
Die Probleme, die sich mir vor allem als
Schulpflegerin gestellt hatten, veranlassten mich, das Angebot der Lernberatung
zu entwickeln.